Vielbegabungskongress 2025

Aufzeichnungen der BONUS-Live-Workshops

Anne Heintze

Anne Heintze:
Berufung & Lebenssinn

Anne eröffnet den Workshop mit einer kurzen Einführung und stellt den organisatorischen Rahmen vor. Sie betont, dass der Workshop kein passives Konsumieren, sondern eine aktive Reflexion fördern soll. Die Aufzeichnung wird später allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

Warum Berufung ein so zentrales Thema ist

  • Die meisten der ca. 230 Teilnehmenden geben an, dass sie einen hohen Leidensdruck (Skala 7-10 von 10) bei diesem Thema verspüren.
  • Anhand der Maslow’schen Bedürfnispyramide erklärt Anne, dass die Frage nach der Berufung erst dann relevant wird, wenn grundlegende Bedürfnisse erfüllt sind.
  • Sie stellt 10 Anzeichen vor, woran man erkennt, dass man seine Berufung gefunden hat, u. a.:
    • Innere Erfüllung
    • Das Gefühl, „am richtigen Ort“ zu sein
    • Energiegewinn durch die Tätigkeit

 

Selbstreflexion: Wer bin ich & was treibt mich an?

Anne leitet eine Selbstreflexionsübung mit 7 Fragen an, um Klarheit über die eigene Persönlichkeit, Werte und Talente zu gewinnen. Die Übung zeigt, dass viele Teilnehmer Schwierigkeiten haben, tiefgehende Fragen über sich selbst spontan zu beantworten – ein Zeichen dafür, dass biografische Arbeit essenziell ist.

 

Die 7 Elemente der Berufungsfindung

Anne erklärt die 7 Schlüsselfaktoren, die helfen, die eigene Berufung zu entdecken:

  1. Umfeld – Die Menschen, Orte und Strukturen, die dich umgeben.
  2. Verhalten – Deine täglichen Handlungen und Routinen.
  3. Fähigkeiten – Das, was dir leichtfällt und worin du gut bist.
  4. Glaubenssätze – Überzeugungen, die dich entweder stärken oder begrenzen.
  5. Werte – Das, was dir wirklich wichtig ist und deine Entscheidungen leitet.
  6. Identität – Wie du dich selbst siehst und welche Rollen du annimmst.
  7. Sinn – Die tiefere Bedeutung deines Tuns.

Besonders betont wird, dass das Umfeld einen enormen Einfluss hat – „Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst“.

Übung: Der 80. Geburtstag – Was bleibt von dir?

Diese Übung lädt die Teilnehmenden ein, sich vorzustellen, was 4 verschiedene Menschen (ein Familienmitglied, ein Freund, ein Arbeitskollege und eine Person nach Wahl) bei ihrer Geburtstagsrede über sie sagen würden.

  • Ziel: Eigene Werte und Wirkung auf andere erkennen.
  • Viele Teilnehmer erleben dabei starke emotionale Reaktionen, weil sie merken, dass ihre tiefsten Werte nicht immer in ihrem aktuellen Leben sichtbar sind.

 

Berufung im Alltag integrieren & Umsetzungsstrategien

  • Werte als Entscheidungshilfe nutzen: Anne empfiehlt, bei jeder wichtigen Entscheidung die eigenen Werte als Kompass zu nehmen.
  • Burnout-Prävention: Wer sich dauerhaft „gegen sich selbst“ arbeitet, brennt aus. Frühzeitiges Anpassen von Arbeit & Lebensstil ist entscheidend.
  • Die „Amazon-Warenkorb-Methode“ für Scanner-Persönlichkeiten: Statt impulsiv in neue Projekte zu springen, sie erst einmal „im Warenkorb liegen lassen“ und reflektieren, ob sie wirklich stimmig sind
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Abschluss & nächste Schritte

  • Die Teilnehmer werden ermutigt, die „80. Geburtstag“-Übung weiter auszuarbeiten und daraus konkrete Werte für ihr Berufsleben abzuleiten.
  • Sie sollen ihre 7 Berufungsdimensionen reflektieren und prüfen, welche Veränderungen in ihrem Alltag nötig sind.
  • Für Interessierte an Selbstständigkeit: Empfehlung, sich mit Gründungsberatung oder Steuerberatung auseinanderzusetzen.

 

Dieser Workshop war tiefgehend, praxisnah und emotional intensiv. Anne hat nicht nur theoretische Impulse gegeben, sondern mit starken Reflexionsübungen konkrete Wege aufgezeigt, wie jeder Mensch seinen eigenen Lebenssinn entdecken kann. Besonders der Fokus auf Selbstannahme, innere Klarheit und wertorientierte Entscheidungen hat vielen Teilnehmenden geholfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

Nutze die Suchfunktion in unserem Blog, um mehr über das Thema Berufung und Lebenssinn zu finden: https://hochix.com/magazin/

Anne Heintze

Anne & Harald Heintze:
ADHS, Bewusstsein und Meditation

Anne und Harald führten durch einen tiefgehenden Workshop zum Thema ADHS, Bewusstsein und Meditation. Dabei ging es nicht darum, ADHS als eine Störung oder ein Defizit zu betrachten, sondern als eine neurobiologische Variante mit besonderen Stärken. ADHS wurde als Spektrum beschrieben, das je nach Persönlichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

Ein zentraler Punkt war die Abgrenzung zwischen ADHS und ADS sowie die große Schnittmenge mit Hochsensibilität, Hochbegabung und Vielbegabung. Viele Menschen mit ADHS sind hochkreativ, intuitiv und haben eine ausgeprägte Wahrnehmung, die sich oft von der Norm unterscheidet. Gleichzeitig stehen sie vor Herausforderungen wie innerer Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und einer Reizüberflutung durch das Umfeld.

Meditation wurde als kraftvolles Werkzeug vorgestellt, um den Umgang mit ADHS bewusster zu gestalten. Dabei ging es nicht darum, ADHS „wegzumeditieren“ oder die eigene Natur zu unterdrücken, sondern Wege zu finden, wie Menschen mit ADHS ihre Energie lenken und ihr Nervensystem beruhigen können.

Harald stellte heraus, dass es unterschiedliche Meditationsarten gibt, die je nach ADHS-Typ unterschiedlich wirksam sind. Sie identifizierte drei verschiedene ADHS-Typen:

  • Der Sprinter-Typ: Hat kurze, intensive Konzentrationsphasen und benötigt Meditationen, die schnell wirken und klare Strukturen bieten.
  • Der Rotierer-Typ: Neigt dazu, sich gedanklich oder physisch im Kreis zu drehen, weshalb bewegte Meditationen oder Achtsamkeitsübungen, die den Fokus sanft lenken, besonders hilfreich sind.
  • Der Streuner-Typ: Wechselt ständig die Richtung und verliert sich schnell in Tagträumen. Für ihn sind strukturierte Meditationen mit klaren Leitlinien besonders unterstützend.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Unterscheidung zwischen körperlicher und geistiger Hyperaktivität und die darauf abgestimmten Meditationsmethoden:

  • Körperlich hyperaktive Menschen profitieren von bewegten Meditationen, die Bewegung und Rhythmus enthalten. Dazu zählen dynamische Meditationen mit Musik, bewusste Atembewegungen oder Gehmeditationen. Ziel ist es, überschüssige Energie abzubauen, bevor der Geist zur Ruhe kommen kann.
 
  • Geistig hyperaktive Menschen brauchen strukturierte Meditationen, die ihrem Gedankenfluss eine klare Richtung geben. Techniken wie Atemzählen, das Wiederholen eines Mantras oder geführte Meditationen mit gezielten Anweisungen helfen dabei, den Geist zu fokussieren und gedankliche Unruhe zu reduzieren.

 

Ein zentraler Punkt war die Frage der Akzeptanz von Neurodivergenz. Viele Menschen mit ADHS kämpfen über Jahre hinweg mit ihrem eigenen Denken und Fühlen, da sie nicht in die gesellschaftlichen Normen passen. Dies kann zu Stress, Erschöpfung und sogar Depressionen führen. 

Anne und Harald hoben hervor, dass Veränderung nur durch tiefe Not oder tiefe Sehnsucht entsteht – oft dann, wenn Menschen realisieren, dass der ständige innere Kampf gegen sich selbst mehr Energie kostet als die bewusste Entscheidung, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind.

Harald brachte ergänzend die Idee ein, dass Meditation dabei helfen kann, die eigene Wahrnehmung nicht nur zu beruhigen, sondern auch zu schärfen. Viele Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren oder ihre Aufmerksamkeit bewusst zu steuern. Regelmäßige Meditation kann ihnen helfen, ihre eigene Aufmerksamkeit zu trainieren und so bewusster mit Reizen und Gedankenflüssen umzugehen.

Anne verglich den inneren Widerstand gegen die eigene Natur mit einem Wasserstrudel: Wer gegen den Sog kämpft, verliert Energie und geht unter. Wer sich jedoch mit der Strömung bewegt, kann daraus Kraft schöpfen und neue Wege entdecken. Sie ermutigte die Teilnehmer, ihre eigenen Besonderheiten nicht als Hindernis, sondern als Ressource zu betrachten.

Zusammenfassung

  1. ADHS ist keine Störung, sondern eine neurobiologische Variante, die mit besonderen Stärken und Herausforderungen verbunden ist.
  2. Meditation ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um mit ADHS besser umzugehen – nicht um es zu „heilen“, sondern um eine stimmige Art des Seins zu finden.
  3. Die Wahl der richtigen Meditationsform ist entscheidend. Körperlich hyperaktive Menschen brauchen Bewegung, geistig hyperaktive Menschen benötigen strukturierte Fokustechniken.
  4. Akzeptanz ist der Schlüssel. Der Kampf gegen die eigene Natur kostet Energie – wer sich selbst annimmt, kann seine Ressourcen gezielt nutzen.
  5. Meditation kann helfen, die eigene Wahrnehmung zu lenken, emotionale Regulation zu verbessern und bewusster mit der eigenen Neurodivergenz umzugehen.

 

Dieser Workshop bot den Teilnehmern eine tiefe Auseinandersetzung mit ADHS und Meditation und zeigte praxisnahe Wege auf, um mit den eigenen Stärken und Herausforderungen bewusster umzugehen.

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